Städtischer Friedhof Meschenich

Friedhof Meschenich

Adresse: Trenkebergstraße, 50997 Köln

Die den Mittelweg beendende Trauerhalle - zwischen Flur zwei und drei - datiert aus den 1950er Jahren.

An ihren Seitenwänden, aber auch an der Ostwand der Friedhofsmauer befinden sich kunsthistorisch bedeutende Kreuze aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die vom ehemaligen Kirchhof Sankt Blasien stammen.

Auf einen Blick

Größe: 4.600 Quadratmeter

Anzahl der Grabstätten: 790

Grabarten: Wahlgrabstätten für Sarg- und Urnenbestattungen

Besonderheiten: Kooperationsgrabfelder

Angaben zur Trauerhalle: 27 Quadratmeter, 12 Sitzplätze

Ansprechpartnerin/Ansprechpartner des Friedhofs

Telefon: 0221 / 5707497

Telefax: 0221 / 363380

Verwaltung Stadthaus Deutz

Telefon: 0221 / 221-24441

Telefax: 0221 / 221-24412

E-Mail: gruenflaechenamt@stadt-koeln.de

Sie erreichen den Friedhof

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bus-Linie 132, Haltestelle: Engeldorfer Str.

Infos zu Fahrplänen, Linien und mehr bei den Kölner Verkehrs-Betrieben:

Historisches und Besonderheiten des Friedhofs

Die den Mittelweg beendende Trauerhalle (zwischen Flur 2 und 3) datiert aus den 1950er Jahren. Sie ist ein kleiner Saalbau und fasst etwa 15 Personen.

An ihren Seitenwänden, aber auch an der Ostwand der Friedhofsmauer befinden sich kunsthistorisch bedeutende Kreuze vom 16. bis 18. Jahrhundert, die vom ehemaligen Kirchhof Sankt Blasien stammen (siehe unten).

Der Gemeinderat der Bürgermeisterei Rondorf beschloss nach dem ersten Weltkrieg die Anlage des Friedhofs. Von der Gutsbesitzerin Witwe Rolshoven und der Witwe Leikert wurde das Grundstück an der Meschenicher Straße (heute Trenkebergstraße) erworben. Demnach wurde der heutige Friedhof kurz nach dem ersten Weltkrieg eröffnet.

Feine Arbeit: das Muschelkalk-Grabmal Leikert
Der Hauptweg läuft von der Trenkebergstaße aus auf das Mahnmal für die Gefallenen der Weltkriege. Rechts und links dieses Weges liegen einige späte Vertreter des in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert beliebten Grabmaltyps der freistehenden Kreuzstele (etwa Franz Moos, verstorben 1920, Klemmer, Hufschlag, circa 1915).

Von feiner Arbeit darf das Muschelkalk-Grabmal der Familie Leikert (Erstbestattung 1921, vom Alt-Engeldorfer Hof) bezeichnet werden (Flur 8). Zwei kannelierte Säulen mit ionischen Kapitellen tragen einen Dreiecksgiebel, dem mittig ein Kreuz einbeschrieben ist. Das Grabmal ist das einzige im Rodenkirchener Raum erhaltene Beispiel neoklassizistischen Formwillens (signiert J. Blondian, Brühl in Köln).

Diagonal gegenüber ist die Grabstätte Langel (1830 bis 1878) von großer Ausdruckskraft. Auf einem schwarzen Granitsockel steht die eindrucksvolle Figur des auferstandenen Christus, der als Trophäe seines Sieges über den Tod das Kreuz in seiner Linken hält und schultert. Mit der erhobenen Rechten wendet er sich im Redegestus auf die Menschen hin und richtet an sie die zuversichtliche Botschaft: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt" (Joh. 11, 25). Die Figur ist signiert mit L. Piedboeuf (Bronzeguss um 1905, Flur 8).

Daneben befindet sich das Wandgrab der Familie Assenmacher (Gerhard Assenmacher, verstorben 1926). Das aus Kunststein gearbeitete Wandgrab betont die Mitte, die ein Kreuz mit dem Gekreuzigten zeigt. Dem Kreuz zur Seite sind wellige Steinmodellierungen, kantiger Form beigegeben. 

Das Grabmal darf der Reformkunst zugezählt werden. Aus gleichförmiger Bildsprache heraus entwickelt sich ein Individualisierungsprozess. Vom Schema zur Individualität. Unter dem Suppedaneum (Fußsockel) liest sich das Wort "mein Jesus Barmherzigkeit". Signiert ist das Grabmal mit F. u. J. Peters, Köln Süd-Westfriedhof.

Eindrucksvoll darf auch die wiederverwendete Grabstätte Familie Kelter (Margarethe Latz, verstorben 1954) genannt werden (gleiche Flur). Das in Kunststein gesetzte rundbogig schließende Wandgrab zeigt gleichsam einem Tympanon ein Bronzerelief. Der am Sterbebett einer Frau wiedergegebene Jesus reicht ihr zärtlich die rechte Hand und spricht sie mit erhobener Rechten an. Die Betenden werden von Blumen in Vasen gerahmt.

Offenbar handelt es sich bei dem um 1920 entstandenen Bronzerelief um die Schilderung der Erweckung der Tochter des Jairus (MK 5, 41: "Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!").

Das Hochkreuz des Friedhofs erinnert an die Gefallenen der beiden Weltkriege, datiert aber um 1920. Es baut mit zwei sich nach oben verjüngenden mächtigen Basaltquadern in gestuften Sockeln auf. Der obere trägt ein schweres Kreuz. Nachdenklich stimmende Ernsthaftigkeit und Trauer, kein Heroismus wohnen ihm inne. An diesem Hochkreuz wird an den Ehrenbürger der Gemeinde Rodenkirchen Everhard Stolz (1888 bis 1975) erinnert.

Ihm gegenüber sei die Grabstätte des ehemaligen Meschenicher Pfarrers Heinrich Fuchs (1931 bis 1964) erwähnt. Typisch für die Zeit ist auch die Grabstätte Karl Kirchmann (verstorben 1943, Flur 1). Das Wandgrab ist in einem hellen belgischen Granit angelegt. Neben dem mittig eingearbeiteten Kreuz sind die Namen genannt.

Der südliche Teil des Friedhofs wurde in den 1960er Jahren dazugewonnen. Die Meschenicher Grabkreuze des alten Kirchhofes, die sich heute entlang der Friedhofsmauer oder der Trauerhalle darbieten sind ausnahmslos aus Trachyt gearbeitet. Unter anderem ist hier das älteste datierte Grabkreuz des Rodenkirchener Raumes, circa 95 cm hoch, erhalten, errichtet für eine 1540 verstorbene ungenannte Person (Friedhofsmauer). In der Vierung ist der Umriss eines Wappenschildes mit Herzblätter-Reliefs eingekerbt.

Von gleichem Typus sind im Kölner Raum nur noch zehn Exemplare gefunden worden. Gut erhalten ist auch in der Variante des "Dreisättelkreuz", das Grabkreuz der Gertrud Bley (verstorben 1732), wo ein teilweise zerstörtes Halbrelief die schmerzhafte Gottesmutter bildlich vergegenwärtigt (ebenso Friedhofsmauer).

Gut im Zustand ist auch das Grabkreuz des "Endorfer Halffen" Mathias (verstorben circa 1730) mit Totenschädel über gekreuzten Knochen, das der Vergänglichkeit allem Irdischen Ausdruck verleiht (Friedhofsmauer).

Quelle: www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/friedhoefe/meschenich

Hier ist der Friedhofsplan zum Downloaden